DOJO KUN

Shorin Ryu Germany Matsumura Kenpo Chiku Honbu

  • Als Karateka *1) bemühe Dich, kein selbstsüchtiger, egoistischer Mensch zu werden und stets korrekt zu handeln.
  • Es ist nur natürlich, sich dem Lehrer und älteren Schülern *2) gegenüber stets höflich zu benehmen, und auch bei gleichaltrigen und jüngeren Schülern achtet gegenseitig auf Euer Verhalten.
  • Katas und Kämpfe beginnen immer mit dem Gruß „Rei“.
  • Die Basis des Karate bilden die Katas. Durch Katas erhoffe Dir aber kein schnelles Ergebnis, sondern vertiefe ständig die Kata- und Kampfübungen.
  • Da es grenzenlos viele Technikkombinationen gibt, bewahre stets Deine Disziplin und widme Dich unaufhörlich der Vervollkommnung Deiner Techniken.
  • Techniken im Kampf müssen schneller, stärker und präziser *3) ausgeführt werden. Versammle Deine ganze Konzentration auf dem Gegner und begegne ihm mit aller Kraft. Dabei sollst Du aber nie emotional werden.
  • Vergesse nie, besser zu werden und lerne den wahren Kern der Techniken. Das Lernen im Karate nimmt kein Ende.
  • Benehme Dich im Alltag stets korrekt, zügle Deinen Übermut und verliere niemals die Vernunft.
  • Bedenke, Hochmut ist eine Pestilenz für den Geist des Karate. Vergiss nie, Hochmut schadet Deiner weiteren Entwicklung und auch Deinen Qualitäten als Mensch. Im Karate steht man immer am Anfang und nie am Ende.
  • Der Weg des Karate besteht aus Training und der Lebenseinstellung des Karate. Es verlangt von Dir das Streben nach Anstand und Aufrichtigkeit um ein honoriger Bürger der Gesellschaft zu werden. Dies gilt es durch Karate zu erreichen.
  • Karate ist Budo *4). Ohne Anstrengung erreichst Du nichts. Mit dem richtigen Geist und hartnäckigem Streben gibt es nichts, dass Du nicht erreichen kannst.

 

 *1): Karateka ist eine Formulierung für einen Sportler der Karate „macht“. Diese japanisierte Form ist zwar grammatikalisch korrektes Japanisch, aber in Japan unüblich.
*2): Jüngerer – und älterer Schüler meint hier den Schüler, der schon länger Karate betreibt. Nicht  das absolute Alter ist bei dieser Betrachtung relevant, sondern nur die Zeit seit dem Eintritt in den Karateverein. So kann auch ein älterer Schüler eigentlich jünger sein.
*3): Anakoluth: Der Komparativ ist zwar grammatikalisch falsch, aber um möglichst nah ans Original zu kommen wurde er hier verwendet.
*4): Budo: Der Weg des Kriegers.